Blek Paur – ’09 Crack (Compilation)

Freunde der guten Sprechgesangsmusik aufgepasst,

Pünktlich zur Weihnachtszeit habe ich mir mal die Zeit genommen, ein paar meiner persönlichen Favorites des Jahres Null-Neun zu sammeln und anschließend in eine .rar-Datei zu packen. Dabei herausgekommen ist ein Mix bzw. eine Compilation namens ’09 Crack, die ihr HIER (oder per Klick aufs Cover) runterladen könnt. Ach ja, bevor sich jemand beschwert, dass dieser und jener Track fehlt: Es handelt sich hier lediglich um meine Lieblingstracks des Jahres, keine Rangliste oder allumfassende Auflistung aller Dopeness, die dieses Jahr stattgefunden hat. For now, please download, sit back, relax, and enjoy…

Um die Sache rund zu machen, habe ich zu jedem Track ein bisschen was geschrieben.

1. Drake feat. Lil Wayne, Kanye West, Eminem – Forever (Remix)
Nicht gerade mein allergrößter Fav, aber einer der größten Possecuts (wenn man den Track überhaupt in diese Kategorie stecken darf, die Jungs waren ja wahrscheinlich nicht mal zusammen im Studio) der letzten Jahre. Drake ist sicherlich die Entdeckung des Jahres, von daher meiner Meinung nach ein gebührender Anfang für diese Compilation.

2. Cunninlynguists – Move
Abgesehen von dem relativ behinderten Bandnamen gibt es eigentlich wenig schlechtes über die ‚Lynguists zu sagen. Nach mehreren wirklich hörenswerten Alben (A Piece of Strange ist wirklich eines der besten Alben der letzten fünf Jahre, kein Scheiss) veröffentlichte das Trio aus Kentucky und Georgia dieses Jahr zwei Mixtapes namens Strange Journey. Auf „Move“ zeigt Produzent Kno, dass er einer der most underrated Producers ist, die im amerikanischen Untergrund zu finden sind.

3. Saigon & Statik Selektah – The Rules
Nachdem es 2008 still um Saigon geworden war, zeigte sich der MC aus Brooklyn im vergangenen Jahr wieder um einiges produktiver. Auch wenn das leider nicht bedeutet, dass sein seit gefühlten 700 Jahren angekündigtes Debütalbum Greatest Story Never Told veröffentlicht wurde, so brachte es Giddy immerhin auf zwei Veröffentlichungen. Während Warning Shots 2, das im Herbst an den Start ging, eher lauwarme Kost lieferte, hatte das bereits im Frühjahr veröffentlichte Kollabo-Album All in a Day’s Work zusammen mit Producer/DJ Statik Selektah alles, was man sich heutzutage von einem „realen“ New Yorker Release wünscht: Harte Beats, gute Raps und die obligatorischen Vocalscratches (Primo lässt grüßen) im Chorus. Wollen wir hoffen, dass es 2010 endlich mit dem Debütalbum klappt und Saigon damit dort anknüpft, wo er mit Tracks wie „The Rules“ aufgehört hat.

4. J.Cole – Grown Simba
Neben Drake wohl die größte Neuentdeckung des Jahres ist der 21-jährige Jermaine Cole aus dem Provinzstädtchen Fayetteville im US-Bundesstaat North Carolina. Als erstes Signing auf Jay-Zs neuem Roc Nation-Label schlug das Mixtape The Warm Up des jungen MCs und Produzenten ordentliche Wellen. Kein Wunder, den egal ob an der MPC oder am Mic, J.Cole weiß zu überzeugen und verzichtet auf überflüssiges Gepose und die herkömmlichen Floskeln. Der Track „Grown Simba“ stellt in dieser Compilation nur einen Repräsentanten des fabelhaften Warm Up-Mixtapes dar, das ich wirklich jedem Rap-Fan ans Herz legen kann.

5. The Clipse – Showing Out (feat. Yo Gotti)
Gerade erst erschienen ist das lang erwartete dritte Studioalbum der beiden Clipse-Brüder. Auch wenn Til the Casket Drops meiner Meinung nach nicht ganz an seine beiden Vorgänger anknüpfen kann, so haben Pusha T und Malice doch wieder einige Kracher im Gepäck. „Showing Out“ mit Yo Gotti aus Memphis ist mein persönlicher Liebling und hat sich deswegen den Platz auf dieser Compilation redlich verdient.

6. Curren$y – Scared of Monstas
Der ehemals bei Cash Money gesignte Curren$y droppte mit „This Ain’t No Mixtape“ eines der hörenswerteren Alben des Frühlings. Ob es jetzt wirklich kein Mixtape ist, weiß ich bis heute nicht. Fest steht, dass der Beat von „Scared of Monstas“ in der Tat ein Monster ist und deswegen hier drauf gehört.

7. Drake feat. Lupe Fiasco – Say Something (Blend)
Drakes zweiter Auftritt auf diesem Mix ist von Timbaland produziert und hört auf den Namen „Say Something“. Das Sahnehäubchen bildet dabei der Vers von Lupe, der ursprünglich von Mr. Fiascos aktuellem Mixtape Enemy of the State stammt. Verantwortlich für das Zusammenfügen der Tracks (neudeutsch „blenden“) ist DJ Hyphen.

8. Method Man & Redman feat. UGK – City Lights
Vielleicht die Hymne des Sommers war dieser Song aus Blackout II. Kennt eigentlich jeder, deswegen muss nicht mehr viel dazu gesagt werden. Außer vielleicht, dass es traurig ist, dass Red & Meth so wenig verkauft haben, obwohl das Album insgesamt echt ordentlich war. Aber ich sollte nicht schimpfen, ich habs mir ja selber auch nicht zugelegt.

9. Drake – Uptown (feat. Bun B & Lil Wayne)
Drake zum Dritten. Der Track „Uptown“ steht stellvertretend für Drizzys Mixtape „So Far Gone“, das sich erst kürzlich zwei Grammy-Nominierungen sichern konnte. Ein Künstler ohne Debütalbum, dafür aber mit zwei Nominierungen für den renommiertesten Musikpreis der Welt – Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht. Allein deswegen hat sich Drake seinen dritten Auftritt verdient.

10. Lupe Fiasco – Shining Down (feat. Matthew Santos)
Der erste Vorbote zum dritten und angeblich letzten Soloalbum des Chicagoer MCs war „Shining Down“. Angeblich will Lupe demnächst auf den Kilimandscharo klettern. Hoffentlich kommt er wohlbehalten wieder runter und kann LASERS noch releasen. Wenn er weiter so rappt, wie man das von ihm gewohnt ist, müssen wir uns auf jeden Fall keine Gedanken um die Dopeness der LP machen.

11. Royce Da 5’9“ – Gun Harmonizing
Eminems ehemaliges Protege hat mit diesem Track auf jeden Fall den Preis für die innovativste Hook der letzten Jahre sicher. Die Strophen sind übrigens auch nicht schlecht. Brrräpp Päpp Päpp…

12. Saigon & Statik Selektah – Spit
Zweite Standout-Performance vom bereits erwähnten All in a Day’s Work-Album. Viel mehr gibt’s dazu eigentlich nicht zu sagen.

13. Wale – Beautiful Bliss (feat. J.Cole and Melanie Fiona)
Wales Album (mir fällt jetzt gerade nicht mal der Titel ein) war insgesamt eher langweilig, abgesehen von ein paar Beats. Zusätzlich stiehlt ihm auf „Beautiful Bliss“ der bereits erwähnte J.Cole die Schau, sorgt aber gleichzeitig dafür, dass der Track auf dieser Compilation landet.

14. G-Side – In the Rain und 15. G-Side – Rising Sun
Den meisten werden die Namen G-Side und Slow Motion Soundz kein Begriff sein. Das liegt daran, dass die Jungs aus Alabama kommen und das Interesse von Majorlabels an Künstlern aus dem Bauernstaat eher gering ist. Dabei hat das Slow Motion Camp mit ST 2 Lettaz einen der besten jungen MCs aus dem Süden zu bieten. Zusätzlich ist das Produktionsteam Block Beattaz einer der absoluten Geheimtipps der letzten Jahre. Wer sich in Hipster-Kreisen rumtreibt, kennt vielleicht „Rollin'“ von Jackie Chain, der Track mit dem „Children“-Sample von Robert Miles… ja, das waren die. „In the Rain“ und „Rising Sun“ hingegen stammen vom gerade erschienenen Mixtape Huntsville International, das kostenlos runtergeladen werden kann. Falls die Jungs es schaffen, aus ihrem Kaff rauszukommen, ihre Samples zu clearen und außerhalb der Blogosphäre wahrgenommen zu werden, können wir uns noch auf viel tighte Slow Mo-Music freuen.

16. Ron Artest – Michael Michael
Das Michael Jackson gestorben ist, war sicherlich eine der großen Tragödien des Jahres ’09. Für viele Menschen auf der ganzen Welt war es aber im Endeffekt nur eine Gelegenheit, um den großen Plattenfirmen Geld für eines der vielen völlig überflüssigen Best Of-Alben in den Schlund zu werfen.
Dass der King of Pop viele Künstler inspiriert hat, war spätestens nach einer Woche klar. Innerhalb der ersten beiden Tage nach Jackos Tod war das Netz bereits mit Tribute-Songs überfüllt, die im Nachhinein größtenteils als unüberlegter Schund bezeichnet werden müssen. Umso besser ist da der Beitrag eines gewissen Herrn Artest, der inmitten all des Unkrauts eine Rose in Sachen Tribute-Song produzieren konnte. Nun ist dieser gewisse Herr Artest sicherlich nicht allen ein Begriff, deswegen nur kurz zur Erklärung: Ron-Ron, wie er liebevoll von seinen Fans genannt wird, hat ungefähr den IQ eines vertrockneten Stück Brots und verdient sein Geld als Basketballspieler in der NBA, kommt gebürtig aus Queensbridge, ist aber in Sachen Rapskills ungefähr das genaue Gegenteil von einem gewissen Nasir Jones, der ja bekanntlich aus der selben Gegend kommt. Artests persönliche Hommage an Jackson hört auf der simplen Namen „Michael Michael“ und kommt mit so unvergesslichen Lines wie: „I know you [are] in heaven / I hope to see you next year“ und „and even though I’m always strapped / I’m puttin down my Mac for Mike Jack“. Ich frage mich bis heute, wie der Produzent des Tracks während der Aufnahme den unvermeidbaren Lachkrampf unterdrücken konnte…. Respekt dafür.

So, das wars! Ich hoffe, alle Downloader haben Spaß beim Hören und entdecken den ein oder anderen Track bzw. Künstler, der ihnen gefällt. Abschließend nochmal der Download-Link für alle, die ihn oben übersehen haben: http://usershare.net/9j7uchskiec1

Signing off & wishin all y’all ein frohes Fest,

Blek Paur

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