Das Berliner Start-up MealSaver hat eine App entwickelt, die Gastronomie und Verbraucher im Kampf gegen Lebensmittelverschwendung zusammenbringt. Statt Lebensmittel nach Geschäftsschluss wegzuwerfen, verkaufen Restaurants, Cafés und Bäckereien, ihre übrig gebliebenen Speisen preiswert an die App-Nutzer von MealSaver.
Berlin, 18. Oktober 2016 – „Make a deal, save a meal!” Unter diesem Motto steht die App MealSaver des gleichnamigen Berliner Start-ups. Gastronomiebetriebe können überschüssig zubereitete Speisen günstiger verkaufen, statt in der Abfalltonne zu entsorgen. Die Portionen kosten zwischen zwei und vier Euro und werden von den Nutzern per App gekauft, bezahlt und beim jeweiligen Anbieter nach Vereinbarung abgeholt. In Berlin machen bereits über 100 Restaurants, Cafés und Bäckereien mit. Die kulinarische Vielfalt reicht dabei von thailändischer Küche über griechische Delikatessen hin zu französischen Macarons. Die App steht ab sofort im App-Store von Google und Apple kostenlos zum Download bereit.
So funktioniert die MealSaver-App
Die App ist einfach zu handhaben, sowohl für Gastronomen als auch für Nutzer. Restaurants und Cafés geben in der App ein, wie viele Portionen Essen übrig sind, wie viel sie kosten und in welchem Zeitfenster sie abgeholt werden können. Eine Portion entspricht dabei einer Box, die „MealSaver“ den Restaurants zur Verfügung stellt. Die Take-Away-Boxen sind aus nachwachsendem Zuckerrohr und biologisch abbaubar.
Nutzer der App sehen, welche Restaurants in ihrer Nähe sind und wie viele Portionen zu welchem Preis angeboten werden. Bezahlt wird direkt über die App, entweder mit Kreditkarte, per Lastschrift oder über PayPal. Bei Abholung zeigen die Nutzer den Restaurants ihren in der App hinterlegten Coupon und können ihre Box abholen oder vor Ort selbst befüllen. „Die Restaurants zum Mitmachen zu überzeugen, war einfach,“ sagt Mai Olesen, Geschäftsführerin von MealSaver. Mittlerweile würden sogar Restaurantbesitzer auf sie zukommen, weil sie mitmachen wollen. „Zunächst starten wir mit MealSaver in Berlin“, sagt Olesen. Das Ziel sei allerdings MealSaver in jede größere deutsche Stadt zu bringen.
Umwelt schützen leicht gemacht
Die Verschwendung von Lebensmitteln weltweit, insbesondere aber hierzulande, war Anlass für die Gründung von MealSaver. „Vor allem in der Gastronomie wird immer noch viel weggeschmissen“, sagt Olesen. Allein in Deutschland landen laut einer Studie der Universität Stuttgart aus dem Jahr 2012 mindestens eine Million Tonnen Lebensmittel jährlich in den Mülleimern von Gastronomen. Die Abfälle verursachen zudem einen erheblichen Anteil an Treibhausgasen. „Deswegen haben wir uns überlegt: Warum nicht dort ansetzen, wo es so einfach ist, etwas Gutes für die Umwelt zu tun und den Einzelnen zu motivieren, sein Verhalten zu verändern“, so die studierte Umwelttechnologin.
Gemeinsam gegen eine der größten Herausforderungen der Gesellschaft
„Es bleiben hin und wieder ein, zwei Portionen über“, sagt Eva Fischer, Inhaberin des Restaurants Fellfisch in Berlin-Neukölln. Mal ist es ein Kuchen, mal ein Eintopf. Die Problematik der Lebensmittelverschwendung beschäftigt sie als Inhaberin regelmäßig. „Wir versuchen zu kalkulieren, wie viel Essen konsumiert wird.“ Das habe nicht nur wirtschaftliche Gründe. „Essen wegzuschmeißen, tut mir im Herzen weh“, so Fischer. Das ist auch der Grund, warum sie als Partnerrestaurant bei MealSaver mitmacht. „Ich freue mich, wenn jemand anders das noch frische Essen mitnimmt und es nicht in der Tonne landet“.
Unterstützung erhält das Berliner Start-up von Ananda Ventures über den Social Venture Fund. Der Investor finanziert europaweit Sozialunternehmen. Ziel ist es, durch Kapital adäquate Beratung und Wissenstransfer, soziale Innovationen zu skalieren und somit eine positive Wirkung für die Gesellschaft zu erreichen. „Wir freuen uns, mit MealSaver ein Unternehmen zu unterstützen, das eine der größten Herausforderungen unserer Gesellschaft adressiert: den verantwortlichen Umgang mit Nahrungsmitteln“, so Dr. Bernd Klosterkemper, Investment Director Ananda Ventures.
Pro verkaufte Box geht ein Euro an MealSaver, um laufende Kosten wie die Weiterentwicklung der App, Boxen und Kundenservice zu finanzieren. Als nachhaltiges Start-up investiert MealSaver den Gewinn in den Ausbau des Unternehmens, um ein besseres Angebot für die Nutzer zu schaffen und letztendlich Lebensmittelverschwendung zu bekämpfen.
Geiles Ding!